Die Sozialschmarotzer kommen! Eine Anwendung biblischer Ethik

Female beggar asks for money on the Moscow street

Bald sind sie da! Tausende von Sozialschmarotzern aus Rumänien und Bulgarien, insbesondere Sinti und Roma, fallen in Deutschland ein. Sie wollen hier nicht arbeiten, ganz abgesehen davon, dass wir dies auch nicht für gut befänden, weil sie mit Sicherheit Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen würden. Nein, sie sind hier mit einem einzigen Ziel: Sie wollen die deutschen Sozialkassen plündern, sich ein schönes Leben auf unsere Kosten zu machen.

Gedanken dieser Art sind häufiger zu hören, seit für Rumänen und Bulgaren in der ganzen EU die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt.

Christliche Ethik ergreift Partei, sie stellt sich eindeutig und radikal auf die Seite der Armen, der Schwachen, der Unterdrückten und Verfolgten. Deshalb ist es Aufgabe all jener, die sich “christlich” nennen, Gedanken wie den oben entfalteten. entschieden und klar entgegenzutreten. Es gibt hier keine Ausrede, keine zweideutige Stelle in der Bibel, die man als Grund nehmen könnte, es anders zu sehen, nein:

Gott steht auf der Seite der Armen und er verlangt von seinem Volk, dass sie sich umfassend für die Armen einsetzen. So ist es im Alten Testament, in dem Gott durch die Propheten seinem Volk immer wieder unmissverständlich klar macht: Ich will eure Gottesdienste, eure Opfer, eure Gebete nicht! Ich will, dass Arme sicher und in Würde leben können, dass keiner mehr hungern muss, dass keiner – wie es heute bei uns auch passiert – seine Arbeitskraft auf dem Straßenstrich verkaufen muss:  So ist es auch im Neuen Testament. Dort lebt Jesus, der Sohn Gottes, die Solidarität mit den Ausgegrenzten und Armen vor und natürlich erwartet er, dass seine Jünger seinem Vorbild folgen.

Auch hier im Neuen Testament findet sich kein Ansatz für eine Ausrede. Sicher, die Christen haben gerne den Auftrag Jesu: Baut mit mir und in meiner Nachfolge das Reich Gottes, so interpretiert, dass sie sagten: Wir machen da ein bisschen, aber den Rest, den muss Gott machen, wenn er kommt und sein Reich endgültig errichtet. Aber für solche Interpretationen gibt es keinen Grund. Man lese nur jene bezeichnende Gerichtsszene in Matthäus 25, wo es darum geht, wer am Ende in den Himmel kommt: Es sind jene, die in ihrem Leben für soziale Gerechtigkeit gekämpft haben, gegen Vorurteile und Verfolgung und nicht die Frommen, die die Bibel auswendig können.

Schön, schön mag man da einwenden, aber reicht es nicht, dass wir in Deutschland die vielen tausend deutschen Empfänger von Leistungen nach SGB II unterstützen. Es gibt doch genug Arme in Deutschland, warum sollen wir auch noch jene unterstützen, die aus fernen Teilen Europas (und der Welt) zu uns kommen? Auch auf diese Frage, gibt es eine eindeutige Antwort in Lukas 10:

Und siehe, ein Gesetzesgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du? Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.« Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben.

A homeless beggar is begging on a busy street in the center of Sofia.

A homeless beggar is begging on a busy street in the center of Sofia.

Indem er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Jesus aber nahm das Wort und sprach: Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot liegen ließen. Zufällig aber ging ein Priester jenen Weg hinab; und als er ihn sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. Ebenso aber kam auch ein Levit, der an den Ort gelangte, und er sah ihn und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber. Aber ein Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt; und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. Und am folgenden Morgen zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: Trage Sorge für ihn! Und was du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Was meinst du, wer von diesen dreien der Nächste dessen gewesen ist, der unter die Räuber gefallen war? Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm übte. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin und handle du ebenso!

Wer also ist mein Nächster? Nur der verarmte, notleidende Deutsche? Nein! Jeder Mensch, der Not leidet, auch der Fremde, von dem ich nichts weiß.

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